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Mglichkeit und der Ausdruck der hochgesteigerten Empfindung sind uer-licher Pathos, der nur fr den Augenblick packt und blendet.
Nur wenige Knstler, die sich von diesen Ausschreitungen fern gehalten haben oder doch nicht vollstndig in ihren Bann geraten sind, verdienen genannt zu werden, so in Italien Stefano Maderna, dessen rhrendes Bild einer jugendlichen Mrtyrerin in der Kirche der hl. Cacilia in Rom von dauerndem Wert ist. Unter den franzfi-schen Bildhauern ragt besonders Puget hervor, der noch im 17. Jahrhundert lebte. Seine Werke beu trotz der bertreibung einen krstigen Eindruck ans. Nennenswert sind seine Atlanten am Hotel de
Masken stcrendcr Krieger am Aeugljause zu Izerlin von Schlter.
^'ille in Tonlon, zu deren Darstellung er das Motiv der Bewegung den Lasttrgern ablciusd)te; das chzen dieser Kraftgestalten unter der Wud)t der Last, die ans ihren Schultern ruht, ist wirkungsvoll geschildert. Die Bsten Ludwigs Xiv., berhmter Gelehrter und groer' Staatsmnner gingen aus den Werksttten Rigands, Warins und Dejar-dins herbor. Der grte deutsche Kustler dieses Zeitabsd)nittes ist Andreas Schlter. Bei seinen Werken finden wir keinen leeren Pomp und inhsam angebrachten Glanz; berall herrsdjt eine Kraft, die das Ma der Wahrheit nie berschreitet. Die Masken sterben-der Krieger am Zeughause zu Berlin machen einen ergreifenden Ein-
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Hofkapelle hatte europischen Ruf. Den franzsischen Schriftstellern konnte er keinen Geschmack abgewinnen; dagegen liebte er die Meister-werke Goethes und Schillers. An den Hof wurden deutsche Gelehrte und deutsche Knstler berufen, deutsche Dramen (Lessing und Schiller) kamen in Berlin zur Auffhrung. Das Allgemeine Landrecht wurde vollendet und 1794 als Staatsgrundgesetz verffentlicht. In Berlin lie Friedrich Wilhelm Ii. das Brandenburger Tor er-richten, eine Nachahmung der Propyleu der Akropolis, ferner das Schauspielhaus') und bei Potsdam das Marmorpalais.
Bei all diefeu trefflichen Eigenschaften, fehlte es dem Könige jedoch an einer weisen Sparsamkeit und einer entschiedenen Willenskraft, ferner an der unermdlichen Schaffenskraft und Schaffenslust seiner Vorgnger. Dagegen neigte er zum Wohlleben und hatte eine Vorliebe fr sinnliche Gensse. Auch zeigte er ein zu groes Vertrauen und eine unntige Nachsicht gegen seine Beamten, die den König nnr zu leicht fr sich zu gewinnen wuten und feine Gte mibrauchten. Sein Onkel Friedrich Ii. hatte ihn allzusehr von den Stckatsgeschsten fern gehalten, so da er ohne die ntige Sachkenntnis auf den Thron kam.
2. Seine Regierung, a) Sorge sr Handel und Verkehr. Wenn Friedrich Wilhelm Ii. auch nicht ein so vorzglicher Herrscher gewesen ist als sein Onkel, so war er doch ans das Wohl seines Volkes bedacht. Unter Friedrich dem Groen waren manche Lebensmittel ziemlich hoch besteuert, und der Handel mit Kaffee und Tabak lag allein in den Hnden des Staates.2) Fr diesen Alleinhandel und fr die Eintreibung der Steuern hatte Friedrich Ii. franzsische Beamte angestellt, die das Volk unntigerweise belstigten und plagten (Kaffeeriecher). Friedrich Wilhelm Ii. entlie diese Beamten und gab den Handel mit Kassee und Tabak srei, wodurch er sich gleich anfangs die Liebe des Volkes erwarb. Auch setzte er verschiedene Zlle herab, lie die ersten Chausseen bauen und Kanle anlegen. Fr die Hebung der Gewerbe wurden groe Summen hergegeben und unfruchtbare Gegenden fr den Ackerbau nutzbar gemacht.
b) Sorge fr das Heer. Au die Spitze der gesamten Kriegs-Verwaltung setzte der König das Oberkriegskollegium und legte somit den Grund zu dem heutigen Kriegsministerium. Dann sorgte
') Von Schinkel 18191821 neu erbaut, weil durch einen Brand zerstrt.
2) Kaffee- und Tabaksmonopol."
Brockmann, Lehrbuch der (Sefchtchte. Iii. 11
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Extrahierte Personennamen: Goethes Lessing Schiller Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Schinkel Brockmann
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Jahren konnte Preußen 150000 Mann kriegstchtige Soldaten aufstellen, die jeden Augenblick bereit waren, unter die Waffen zu treten.
Die Festungen wurden wiederhergestellt und neu ausgerstet, Kanonen und Gew ehre herbeigeschafft, und alles dieses geschah, 0h1v da die Franzosen ahnten, welche frchterliche Macht sich heimlich gegen sie bildete. Herrscher und Volk waren aufs innigste miteinander verbunden, von ein und demselben Geiste beseelt, und alle harrten des groen Tages, wo sie sich vou der franzsischen Knechtschaft befreien, den alten Waffen-rhm erneuern und neue Lorbeeren zu den frheren erwerben knnten.j)
8. Wiedergeburt des nationalen und sittlichen Lebens. Sollte^ die Umgestaltung Preuens in staatlicher und militrischer Hinsicht sich in der Folge wirksam erweisen, dann mute auch eine nationale und sittliche Wiedergeburt des gesamten preuischen Volkes stattfinden. Wahre Religiositt, Zucht und Sitte, begeisterte, opfer-freudige Liebe und Hingabe an Fürst und Vaterland muten, in allen Schichten des Volkes wieder herrschen und es zu deu grtem 'Taten begeistern; auch in dieser Hinsicht mute nach des Knigs Worten alles anders werden".
Edle, tatkrftige Männer traten dem Könige bei dieser geistigen Erneuerung des Volkes in Wort und Schrift helfend zur Seite.,
Philosoph Johann Gottfried Fichte forderte in feinen Reden an die deutsche Nation", die erim Winter 1807 vor Zuhrern aus allen Schichten des Volkes hielt, eine ansopfernngsfrendige Hingabe an das Vaterland, das nicht durch Hilfe von auen her, fondern nur durch sich selbst gerettet werden knnte und mte/
Der Theologe Friedrich Schleiermacher mahnte in setiteif Kanzelreden zur Rckkehr vom Rationalismus zum wahren Glanben, zu einem religisen Leben und zum sittlichen Ernst. Von den Kathedern der im Jahre 1810 gegrndeten Universitt zu Berlin suchten Männer wie Wilhelm von Humboldt, der Geschichtsschreiber Niebuhr, der Rechtsgelehrte von Savigny in der heranwachsenden Jugend Liebe und Begeisterung fr alles Schne und Erhabene zu wecken. Ihnen reihten sich die Gebrder Grimm und der gewaltige Grres in wrdiger Weise an. die auf die Schnheit und Gedankentiefe der deutschen Sprache in den alten Mrchen, Volksliedern und Volksbchern hinwiesen.
Der gefeierte Dichter Schiller verherrlichte in seinem Drama Wilhelm Tell" die Liebe zum freien Vaterlande und den Kampf
Erg. 27. und 23.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gottfried_Fichte Johann Friedrich_Schleiermacher Friedrich Ernst Wilhelm_von_Humboldt Wilhelm Niebuhr Savigny Grimm Schiller Wilhelm
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in Versailles", Moltke in Versailles"') und Die Kapitulation von Sedan". Voll echter beutscher Gemtlichkeit sinb die Bilder Des r eggers, der das Leben seiner Tiroler Landslente mit einem frischen und gesmtben Geiste wieberzngeben versteht; viel verbreitet ist sein Bild: Das 'letzte Aufgebot". Franz von Lenbach zeigt in seinen Portrats (Kaiser Wilhelm I.", Leo Xiii." und Bismarck")^, wie hoch er anbcre Maler in der Kraft berragt, die Gre zu verstehen und wiederzugeben.
In neuerer Zeit haben sich auf dem Gebiete der Malerei, vielfach unter dem Einflsse franzsischer Knstler, verschiedene Richtungen geltend gemacht. Die Anhnger des Impressionismus" suchen den Ein-druck des Augenblicks wiederzugeben, die Vertreter der Fr ei licht-malerei" (Piain-air) treten aus dem Dmmerlicht des Ateliers hinaus in die freie Natur, in das freie Licht, und malen ihre Bilder so hell, wie man sie bisher selbst in der Natur nicht gesehen hat. Lieb ermann und Fritz von Uhde sind die bedeutendsten Vertreter dieser Richtung. Der Symbolismus" will neben dem Verlangen nach Farbenharmonie der Phantasie wieder zu ihrem Rechte verhelfen. Mit biefer Richtung sinb die Namen: Arno lb Bckliu (heiliger Hain, Toteninfel, Schweigen im Walde), Max Klinger und Franz Stuck enge verbunden. Den meisten Anhngern all biefer Richtungen ist das Gefhl fr das sittlich Reine fast gnzlich verloren gegangen, indem sie durch ihre Darstellungen das Schamgefhl nur zu oft verletzen.
Da der deutsche Humor in seiner Urwchsigkeit, Frische und Harmlosigkeit in der Malerei zur Geltung kam, bafr sorgten Bsch, Ob erlauber, die Fliegenden Bltter" und die Mnchener Bilderbogen".
Durch das Interesse, das dem gotischen Baustil entgegengebracht wurde, fand auch die Glasmalerei, die in der Bltezeit der gotischen Baukunst die hchste Stufe der Ausbildung erlangt hatte, von neuem Anerkennung und eine eifrige Pflege.
Akademien und Kunstschulen bieten beshigten jungen Leuten Gelegenheit, sich zu tchtigen Knstlern ansznbilben, Ausstellungen, Kunstvereine und Bilb ergalerien suchen auch den knstlerischen Sinn des Volkes zu pflegen, und fr die Pflege der Kunst bei den Kindern forgen knstlerische Bilderbcher, knstlerischer Wand-
j) Siehe Seite 262.
2) Siehe Seite 260,
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Lenbach Franz Wilhelm Leo_Xiii Leo Fritz_von_Uhde Arno_lb_Bckliu Max_Klinger Max Franz_Stuck Franz
des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1876 weihte Kaiser Wilhelm 1. die Nationalgalerie ein ^S. 254), die nach den Plnen Stters im korinthischen Tempelstil erbaut war. Paul Wallot erbaute das Rei.chstagsgebude zu Berlin, bei dem er den alten Stil
durch neue Formen belebte und die Schnheit des Gebudes nicht in der Hufung des. Schmuckes, sondern in der selbstndigen Groe und Klar-heit der Einzelglieder erblickte. Unter den kirchlichen Gebuden verdient besonders der Dom in Berlin erwhnt zu wer-den, der von Raschdorf und dessen Sohn Otto im Stil der Hochrenaissance erballt wurde. Herrliche Rathuser, stilvolle Gebude fr Universitten. hhere und mittlere Schulen, fr Mnseen und Theater und viele andere Zwecke entstanden berall im Deutschen Reiche. Bahnhofs' hatten, Brcken, Kanle und Ausstellnugsgebude erforderten neue Formen und khne Konstruktionen.
Das Ringen und Streben der Neuzeit, sich vou dem bis-' her blichen zu befreien und etwas Neues zu schaffen, ist bis jetzt noch nicht fo weit verangefchritten, da von einem neuen Stile gesprochen werden
(General von Ziethen von Sckadow.
knnte. Der sogenannte Jugendstil" mit seiner modernen Linienshrnng wird nicht von allen als ein neuer Baustil angesehen.
b) Bildhauerkunst. Angeregt durch Wiuckelmann und den Italiener Canova (Persens, Faustkmpfer) kehrte auch die Bildhauer-kunft zu der unbertroffenen Einfachheit und dein reinen Adel der Antike zurck. Der Dne Thorwaldsen schns seinen Fries des Alexander-
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Raschdorf Otto Sckadow
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tiefe dieses fo schlichten und doch so edlen Mannes.') Der hochbegabte und erfindungsreiche Schwanthaler entfaltete feine Ttigkeit in Mnchen unter den Augen Ludwigs I. Das grte Deukmal, das dieser uner-
Lesstttg.staiue von Rietlcket in ?.;raunschwcig.
ist das eherne' Riesenstandbild der Vavaria zu Mnchen. Seine Schler waren Bndel, der Schpfer des Hermannsdenk-mals, und Znmbusch, aus dessen Atelier das groartige Denk-mal der Kaiserin Maria Theresia hervorging/')
Rietschel, Rauchs hervor-ragendster Schler, wurde das Haupt der.dresdener Schule, die sich die Aufgabe stellte, die deutsche Plastik aus dem Bann der Antike zu befreien und volkstm-licher zu gestalten. Das Doppelbild Goethe und Schiller in Weimar und die Lessing-Statne zu Brauufchweig zeigen neben einem echt plastischen Stil eine sorsltige Ausfhrung des Eiuzelueu. Mit derselben wohltuenden Sorgfalt sind alle Einzelheiten in den wundervollen religisen Gruppen (Pieta und Kreuzabnahme) des Mnster-lndischen Bildhauers Wilhelm Achtermann ausgefhrt. Der Dresdener Schule gehrt auch Schilling an, der Schpfer des Niederwalddenkmals, 4) des Sinnbildes deutscher Einheit und Kraft. Begas, der der realistischen Richtung zuneigte,
') Siehe Seite 211.
2) Siehe Seite 252.
3) Siehe Seite 112. l) Siehe Seite 254.
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Extrahierte Personennamen: Schwanthaler Ludwigs_I. Maria_Theresia Maria Theresia Goethe Schiller Wilhelm_Achtermann Wilhelm Begas
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die Schlsser zu Schnbrunn, zu Wrzburg und zu Stuttgart dieser Richtung an.
Der fioliolioif.
Wie der Barockstil sich aus der Renaissance entwickelte, so kann der Rokokostil als eine Fortbildung des Barockstils augesehen werden. Der Name rhrt von dem Worte rocaille", d. h. Muschel- oder Gitterwerk her, weil die Muschel als Dekorationsmotiv die reichste Anwendung fand. Er wird auch wohl der Stil Ludwigs Xv. genannt, weil er während seiner Herrschaft sich der grten Beliebtheit ersrente.
(oittnttttts" beim Neuen H^alais zu Potsdam.
Der Rokokostil ist mehr ein Dekorations- als ein Baustil, und seine Eigenartigkeit kommt fter im Innern der Gebude als an deren Fassaden znr Geltung. Die Architektnr des Barockstils behlt er bei, doch die gerade Linie verschwindet vollstndig. Gesimse und Giebel zeigen ge-schweiste, aber gebrochene Linien; Frucht- und Blumen-girlanden, Fllhrner und leichte Musikinstrumente sind beliebte Dekorationsmittel. Wissenschast und Knnst, Krieg und Frieden und der Sport der vornehmen Welt werden durch allegorische Figuren dargestellt; besonders zeigt das Rahmenwerk die grte Regellosigkeit. Das Ornament mit seinen muschelartigen Verschnrkelnngen gestattet der Phantasie die grte Freiheit; doch wirkt das Ganze angenehm, und jeder Teil ist aus das seinste ausgefhrt.
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Zu den Hauptvertretern dieser Stilart gehren das Neue Palais und das Schlo Sanssouci bei Potsdam, das Schlo Brhl bei Cln mit seinem groartigen Treppenhause nud die Nymphenburg
Westlicher Pavillon des Dresdener Zwingers.
bei Mnchen. Das nennenswerteste Bauwerk, das die Eigenartigkeit dieser Kunstrichtung in seiner ganzen Flle erkennen lt, ist der Zwinger" zu Dresden, der unter August dem Starken von dem geistvollen Baumeister Pppelmann erbaut wurde; ganz besonders ist
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Extrahierte Personennamen: Schlo_Brhl August Pppelmann
der Pavillon" eine echte Rokokoanlage. Satyrn, die sich schelmisch zu-blinzeln, schleppen sich halbtot an einer Last, die nicht vorhanden ist, der Riese Atlas wird fast erdrckt von der Weltkugel auf seinen Schultern. Die Kapitelle der sich aneinander drngenden Trger, die Gesimse und die gebrochenen Portal- und Fensterbgen sind berladen mit einer reichen Ornamentierung, Götter; Heroen und allegorische Dar-stellnngen der Herrschertngenden, Kreuzschwerter und Ordenssterne, Fll-hrner und Rankenwerk haben eine berreiche Verwendung gefunden.
I I ijmlmai im,
vi
Zeughaus (Auljmeshasse) in Wcrliil.
In Berlin stellte sich der groe Schlter, der Baumeister, Dekorateur und Bildhauer zugleich war. trotz der Anfeindung der Kunst-genossen den herrschenden Richtungen entgegen und hielt an den strengen klassischen Formen fest. Er erbaute das Zeughaus, die jetzige Ruhmes-halle, und fhrte den Schlobau, au dem sich bereits Barockmotive finden, zu Ende.
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jebes Kind verpflichtet war. vom 6. bis zum 14. Lebensjahre die Schule zu besuchen. Zur Ausbildung tchtiger Lehrer wurden mehrere Seminare eingerichtet. Das preuische Schulwesen stand bald in solch hohem Ansehen, da aus allen Staaten Europas Männer herkamen um es kennen zu lernen. Gymnasien, Real- und Gewerbeschulen entstanden in grerer Anzahl, die Universitt Wittenberg wurde mit der zu Halle vereinigt und 1818 zu Bonn eine neue fr die unter franzsischer Herrschaft aufgehobene Hochschule zu Duisburg er-richtet. 1810 war auf Anregung von Wilhelm von Humboldt die Universitt zu Berlin ins Leben gerufen. Die Universitt zu Frauk-surt a. d. O. wurde mit der Breslauer Jesuiten-Akademie zu einer Universitt verbunden.
4. Die kirchlichen Angelegenheiten. In kirchlichen Angelegen-Helten gelang dem Könige die lange schon erstrebte Vereinigung der Lutheraner und Reformierten zur Evangelischen Landeskirche" oder Union". Den protestantischen Bewohnern des Zillertales ffnete er sein Land und siedelte sie in Erdmannsdorf in Schlesien an.
Die Angelegenheiten der katholischen Kirche wurden durch die Zirkumskriptiousbulle de salute animarum" vom Jahre 1821 mit dem .Japfte Pins Vii. geregelt. Die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten wurde zwei Erzbischsen ((Bin und Posemgnesen) und sechs Bischfen (Mnster, Paderborn, Trier, Breslau, Kulm und Ermland) bertragen. Cjn Streit der L^miskte Me^n, welcher zur Verhaftung der Erz-blfchfe Klemens August von Droste-Vischeriug von Eln und Martin Duuiu von Posen-Gnesen fhrte, fand feine Erledigung unter dem Könige Friedrich Wilhelm Iv.
5. Neuordnung des Steuerwesens. Preußen hatte eine Staats-schuld^ von 200 Mill. Talern. Um diese abtragen und die Wunden, die die Kriege dem Lande geschlagen hatten, heilen zu knnen, muten neue Steuerquellen erschlossen werden. Die Grund- und Gebnde-steuer, die bisher das Land zu entrichten hatte, wurde auch den Stdten auferlegt; zu der bereits bestehenden Gewerbe-, Erbschafts- und Stempelsteuer kam eine Klassensteuer. In den Stdten wurde eute Schlacht- und Mahlsteuer erhoben.
Die Regelung des Steuerwesens fr den ganzen Staat an Stelle der Territorialwirtschaft trat die Staatswirtschaft -fhrte zur wirtschaftlichen und politischen Einigung. Schon nach zwanzig Jahren war es mglich, die Staatsschuld zu tilgen und mit der Ansammlung eines Staatsschatzes zu beginnen.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von_Humboldt Wilhelm Klemens_August August Martin_Duuiu Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Europas Wittenberg Bonn Duisburg Berlin Evangelischen_Landeskirche" Erdmannsdorf Schlesien Paderborn Trier Breslau Kulm